Call for Papers

Call for Papers für Ausgabe 2/2023

Themenschwerpunkt: Konzeption und Wirkung von Aus- und Fortbildungsprogrammen
im Bereich Deutsch als Fremdsprache am Beispiel von Deutsch Lehren Lernen

Frist für Beitragsvorschläge: 16. April 2023

Für die Lehrendenaus- und -fortbildung ist die Einbettung wissenschaftlichen Wissens in die Lehrpraxis und die Entwicklung unterschiedlicher Lehrkompetenzen von zentraler Bedeutung, um einen professionell gestalteten und zielorientierten Unterricht zu ermöglichen. Die Konzeption entsprechender Programme geht jedoch mit einigen Herausforderungen einher. So müssen die Akteurinnen und Akteure bei der Erstellung eines Aus- und Fortbildungsprogramms zunächst eine begründete Auswahl relevanter Fachinhalte treffen. Dafür ist unter anderem zu entscheiden, welche Gegenstände für einen Transfer in die Aus- und Fortbildungspraxis überhaupt relevant sind und welche Kompetenzentwicklung angestrebt wird. Die Beschäftigung mit Curricula und Materialien setzt jedoch nicht allein diese kritische Abwägung zwischen Fachwissenschaft und Relevanz für das Berufsfeld „DaF/DaZ-Lehrende“ voraus: Aufgrund des hohen Anteils von Rezipientinnen und Rezipienten, für die das Deutsche eine Fremdsprache darstellt, ist es immer auch notwendig, den Transfer von Wissen in eine angemessene sprachliche Form zu bringen. Es stellt sich daher die Frage, welche didaktischen Ansätze zielführend sind, um unter den genannten Voraussetzungen komplexe Wissensbestände lehrbar zu machen bzw. welche Hindernisse es dabei zu bewältigen gilt.

Die 2. Ausgabe der Zeitschrift KONTEXTE geht dieser Thematik am Beispiel des Programms Deutsch Lehren Lernen (DLL) nach, das seit mehr als zehn Jahren weltweit in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Deutschlernenden eingesetzt wird und derzeit das am weitesten verbreitete Angebot zur Qualifizierung von Deutschlehrkräften darstellt. Eine kritische Bestandsaufnahme zur Konzeption und Wirkung des Programms ist geboten, denn obwohl sich seit der Einführung der Einsatz von DLL auf mehr als 40.000 Kurse und über 100 Hochschulkooperationen in diversen Kontexten summiert, bleibt die Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen bisher überschaubar. Dies betrifft belastbare Erkenntnisse zu den Materialien des Programms und dessen Nutzung genauso wie die Praxiserfahrungen von Tutorierenden selbst oder die Einflüsse auf die Lehrpraxis der Teilnehmenden. Diesem Desiderat widmet sich die Ausgabe unserer Zeitschrift mit dem Ziel, den intendierten Kompetenz- und Wissenstransfer bei Deutsch Lehren Lernen sowie die Wirkung des Programms in den Blick zu nehmen, dabei aber auch die Lücken und Dysfunktionen zu identifizieren. Empirische Untersuchungen sind daher genauso willkommen wie Praxis- oder Erfahrungsberichte. Die Beiträge sollten sich an Fragestellungen wie den folgenden orientieren:

  • Welchen aus- und fortbildungsdidaktischen Prinzipien folgt DLL und wie sind diese mit dem aktuellen Forschungsstand zur effektiven Gestaltung von Lehrendenaus- und -fortbildung verknüpft?
  • Inwiefern spiegeln sich die Prinzipien in den einzelnen Einheiten von DLL wider?
  • Inwiefern wird DLL im Hinblick auf die Aufgabengestaltung und das sprachliche Niveau den selbst gesetzten Ansprüchen gerecht?
  • Inwieweit wird die für das Programm zentrale Idee des Forschenden Lernens (insbesondere mithilfe der PEPs) erfolgreich umgesetzt?
  • Wie wirkt DLL in die Praxis der Teilnehmenden hinein?
  • Wie erleben die verschiedenen Gruppen von Beteiligten das Programm? Welche nachhaltigen Effekte lassen sich beobachten?
  • In welchen Kontexten wird das Programm genutzt und welche Potenziale ergeben sich für eine enge(re) Zusammenarbeit und Vernetzung mit verschiedenen Akteuren der Auswärtigen Kultur-, Bildungs- und Sprachenpolitik?

Der Call for Papers wendet sich somit gleichermaßen an Forschende, Ausbildende und Studierende aus dem Hochschulbereich, institutionell Mitwirkende von DLL (z.B. von Goethe-Instituten), Tutorierende und Teilnehmende. Für die erstgenannten Zielgruppen werden Beiträge mit einer adäquaten fachlichen Tiefe erwartet, während eine berichtend-illustrative Darstellungsform bei den Praxis- oder Erfahrungsberichten leitend sein kann.

Die 2. Ausgabe von „KONTEXTE: Internationales Journal für die Professionalisierung von DaF-Lehrenden weltweit“ soll im November 2023 erscheinen. Alle Interessierten, die an dem Themenheft mitwirken möchten, werden darum gebeten, bis zum 16. April 2023 einen Abstract bzw. ein Ideenpapier (ca. 1.500 Zeichen incl. Leerzeichen) für ihren geplanten Beitrag an die Gastherausgeber:innen zu schicken, per E-Mail an [dll-forschung@uni-jena.de]. Neben Texten können auch für Audio- oder Videobeiträge eingereicht werden. Weitere Informationen zur Zeitschrift finden sich unter dem Link: kontexte-journal.org

Zur Erstellung und Überarbeitung der Beiträge sind derzeit folgende Fristen vorgesehen:

  • 30.04.2023: Sichtung der Beitragsvorschläge und Rückmeldung an die Autor:innen;
  • 15.06.2023: Einreichen der Volltexte durch die Autor:innen;
  • 10.07.2023: Durchsicht der Texte durch die Herausgeber:innen und ggf. Rücksendung der Manuskripte an die Autor:innen mit Bitte um Korrekturen;
  • 14.08.2023: Einreichen der überarbeiteten Beiträge durch die Autor:innen.

Wir danken für die weitere Verteilung des Calls und freuen uns auf die eingehenden Abstracts!

Bernd Helmbold, Paul Voerkel, Iliana Kikidou, Adriana Ebid, Katarina Krzelji & Stefan Häring

(Gastherausgeber:innen der 2. Ausgabe von KONTEXTE)